So spontan wir uns entschieden hatten, zum runden Geburtstag nach Italien zu fliegen, so schnell war die Woche auch wieder vorbei. Nun sind wir schon wieder daheim, der Großteil der Wäsche ist gewaschen, Söhne und Katzen sind froh, dass wir wieder da sind, und morgen geht es wieder ins Büro.
Wie erwartet, war es eine Woche mit viel und gutem Essen. Aber es war auch eine Woche Familie. Und eine Woche mit vielen neuen Eindrücken. Meist ist es ja so, dass man mehr oder weniger das Gleiche macht, aber dieses Mal haben wir doch einiges Neues gesehen. Und ja, das gilt auch für Dino.
Wir flogen nur mit Handgepäck, und wir konnten eigentlich nur hoffen, dass das Wetter einigermaßen mitspielen würde. Ja, was soll ich sagen: wir haben das schöne Wetter mitgebracht. Hatte es wochenlang praktisch nur geregnet, war es nun lange Teile des Tages sonnig. Aber Regen, Wind und kühle Luft waren schon auch noch dabei. Dass ich die Softshelljacke dank Andrea noch eingepackt hatte, darüber war ich schon sehr froh. Vor 10 Jahren im Februar war definitiv wärmeres Wetter. Da blühten da unten auch schon die Magnolien. Das war dieses Jahr nicht so. Aber wie wir ja alle wissen, gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung.
Am Sonntag wurden wir von Dinos Bruder Pasquale und dessen Sohn Michele vom Flughafen in Neapel abgeholt. Nach kurzem Zwischenstopp in unserem Zuhause für diese Woche ging es dann direkt zum Mittagessen zu Dinos Schwester Maria. Dort blieben wir wie immer einige Stunden, um dann weiter zu Nichte Lina zu fahren und Hallo zu sagen. Der erste halbe Tag war also sehr unaufgeregt.
Am Montag wollten wir Verwandte in Banzano besuchen, die aber wegen Winter nicht in ihrem Haus auf dem Berg waren. Also sind wir ne Runde spazieren gefahren. Von Banzano fuhren wir über Contrada und Bellizzi nach Avellino, eine Strecke, die wir beide noch nicht kannten.
Mittags hat dieses Mal Pasquale gekocht.
Nach einem obligatorischen und täglichen Kurzbesuch mit Espresso in Torchiati ging es gegen Nachmittag dann zu Maria, die ja an dem Tag Geburtstag hatte. Inzwischen war auch ihre Tochter Clelia mit Familie angekommen, die wir seit ihrer Hochzeit vor 3,5 Jahren nicht mehr gesehen hatten. Später kam auch noch Neffe Antonio mit Partnerin dazu. Die Mädels bestanden drauf, dass wir mit zu Abend essen (was wir so oder so getan hätten). Also waren wir bis in die Nacht dort.
Dienstag musste Chiara zur Prüfung nach Cassino. Weil wir dann eh kein Auto gehabt hätten, und vor allem auch, weil wir so mal was anderes sehen konnten, fuhren wir mit. Und das war auch gut so. Wir hatten nämlich einen tollen Tag. Natürlich hatte ich im Vorfeld geschaut, was es in Cassino so gibt. Nie war ich so froh wie hier, dass Roaming-Gebühren endlich abgeschafft sind, denn das Handy-Navi nutzte ich wirklich intensiv.
So setzten wir Chiara an der Uni ab und suchten dann eigentlich die Abtei Montecassino. Wir sind dann allerdings irgendwie erst auf dem deutschen Soldatenfriedhof gelandet.
Von diesem Friedhof waren wir wirklich sehr beeindruckt. Er liegt auf einem Hügel und ist schon von weitem zu erkennen.
Die Grabfelder sind terrassen- und elipsenförmig aufgebaut. Steinerne Kreuze nennen Namen, Dienstgrade und Daten von 3-4 Soldaten. Bei nicht identifizierten Soldaten steht “Ein deutscher Soldat” auf dem Kreuz.
Auf der Kuppe stehen alles überragend ein 11m hohes Kreuz sowie eine geweihte Lampe. Außerdem befinden sich hier weitere Gräber.
Wirklich beeindruckend.
Von hier aus fuhren wir nun aber wirklich zur Abtei Montecassino, einer Benediktiner-Abtei. Diese wurde zum Ende des 2. Weltkriegs fast vollständig zerstört und danach nach den ursprünglichen Plänen neu aufgebaut.
Der Ausblick von der Abtei ist überragend. Und da wir ja herrliches Wetter hatten, war das Ganze gleich noch beeindruckender.
Aber auch das Gelände an sich ist wirklich ansehnlich. Tolle Anlage.
Und das Innere erst… ich stehe ja voll auf schöne Kirchen.
Nachdem wir uns alles angesehen und bewundert hatten und auch der Souvenir-Shop leergekauft war, machten wir uns auf den Rückweg nach Cassino. Dort schlenderten wir noch ein wenig durch das hübsche Städtchen, von dem Lina mehr als begeistert war, immer in der Hoffnung, dass Chiara sich melden würde. Das tat sie dann auch irgendwann mit dem Hinweis, dass es noch ziemlich lange dauern würde.
Also haben wir das China-Restaurant gesucht, in das uns Serena geschickt hatte.
Dort haben wir Buffet bestellt, was aber ganz anders als hier bei uns ist. Dort hieß das, dass man praktisch so gut wie alles von der Karte bestellen konnte, und das dann alles an den Tisch gebracht wurde. Es war etwas schwierig zu identifizieren, was wir bestellten, aber alles was kam, war megalecker.
Irgendwann rief dann auch Chiara an, dass sie nun fertig wäre. Wir sammelten sie also am Bahnhof von Cassino ein und dann ging es zurück nach Solofra bzw. Torchiati.
Wir hatten einen wirklich sehr schönen Tag mit tollen neuen Eindrücken.
Da es hier nun schon echt viel zu lesen und zu sehen gibt und ich es ja nicht übertreiben will, mache ich an der Stelle Schluss und es gibt einen weiteren Beitrag. Nächstes Mal wird es jede Menge gutes Essen zu sehen geben. 😉
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2 Gedanken zu „Familienbesuch in Italien, Februar 2019 (Teil 1)“