Man nehme zwölf Monate,
putze sie ganz sauber von
Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst,
zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile,
so dass der Vorrat genau für das Jahr reicht.
Es werde dann jeder Tag angereichert aus
einem Teil Arbeit,
einem Teil Frohsinn
und einem Teil Humor.
Man füge drei Esslöffel Optimismus,
einen Esslöffel Toleranz,
ein Körnchen Ironie
und eine Prise Takt hinzu.
Dann wird die Masse mit reichlich Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man mit Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich
mit Heiterkeit
und einer guten Tasse erquickenden Tees.
Katharina Elisabeth an ihren Sohn Johann Wolfgang von Goethe
zum Jahreswechsel 1769/1770